Bo, heiratet man in China aus Liebe?
Bo: In dieser neuen Gesellschaft, wo alles teuer ist, heiratet man nur zum Teil noch aus Liebe. Man heiratet eher, um das schwere Leben zu teilen.
Sind die Ehen immer noch arrangiert?
Bo: Ja, oft. Das Leben ist stressig. Man hat nicht viel Zeit, sich kennenzulernen. Eine Vermittlung hilft, sich zu finden, hat dann aber nur den einen praktikablen Zweck: die Heirat. Absicherung und Bildung einer Familie. Nicht Liebe. Die bleibt dann, wenn, für außerhalb der Ehe.
In Heimlichkeit?
Bo: Ja.
Mit Eifersucht? Oder sieht der Ehepartner da pragmatisch drauf?
Bo: Nein, ob aus Liebe geheiratet oder nicht, es kommt zu Eifersucht, Scheidung oder Todesfall.
Und die Sexualität in einer arrangierten Ehe?
Bo: Ist eher eine Pflicht.
Wie sieht die Sexualität außerhalb aus?
Bo: Vielleicht findet man ein Liebesverhältnis, vielleicht nur Partner zum Sex oder schaut Pornos.
Und Prostititution?
Bo: Gibt es, aber nicht so oft. Die Regierung säubert die Prostituierten. Das kann sehr gefährlich sein. Besonders für hohe Beamte, für die Prominenten. Daher haben die Reichen stattdessen oft mehrere Nebenfrauen.
Dafür muss man aber Geld haben.
Bo: Ja. Deswegen ist Sex und Markt und Geld immer kombiniert.
Und wenn man kein Geld hat?
Bo: Vielleicht hat man irgendeinen Reiz, der andere anzieht. Dann hat man Glück.
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