Kategorie: Erfolg
„Ich wollte kein Rädchen im Getriebe mehr sein. Es ist meine Freiheit zu entscheiden. Das ist Glück.“ Herr Gu Shusheng, Mitglied einer Taichi-Kommune auf dem Land von Beijing, weiß Bescheid. Früher einmal hat er als Hacker in der IT-Branche Millionen gemacht, heute züchtet er lieber Schweine und spielt Flöte oder geht einfach nur gemächlich rückwärts. Beschwingt natürlich. Und, ganz wichtig, immer im Kreis.
Seit 23 Jahren setzt sich Zhang Shuqin für Kinder von Straftätern und Hingerichteten ein. Es sind Kinder, die aufgrund ihres Stigmas von keinem normalen Waisenheim aufgenommen werden. Sieben sogenannte Sonnendörfer hat sie schon gegründet und beherbert etwa 1000 Kinder. Doch das ist immer noch zu wenig, denn die Not verlassener Kinder geht in die Million. China ist ein großes Land. Und die Not braucht noch immer Hilfe. Vor allem Geld.
Du Ming ist ein reicher Taxifahrer. Mit Geschäfts-und Spürsinn hat er sich vom Koch zum Millionär hochgearbeitet und sich ein entspanntes Leben geschaffen. Sein Reichtum besteht vor allem aus Warenwerten. Autos und Antiquitäten. Warum er aber noch immer Taxi fährt? „Um manchmal mit Leuten zu reden. Einfach aus Spaß.“
Der arme Bauernjunge, der zum berühmtesten Buchhalter Chinas wurde und einziger Mensch auf der Welt ist, der alles in sich vereint: Steuer, Buchhaltung, Recht. Chinesisch, amerikanisch. Ein Leben am Schreibtisch. Wei Jinji sagt: „Ich bin eine Winterkirsche.“ Das Glück muss noch warten. Auch das Leben.
„Du bist kein Fisch. Woher weißt du, ob die Fische glücklich sind? Glück ist privat.“ Das sagt Wang Junchao, Journalist und Professor der Literatur. Auf die Frage, was Glück ist, ist er bestens vorbereitet. Steht alles in seinem vor ihm liegenden Manuskript, das lehrbuchmäßig den chinesischen Vierpunkte-Glücksplan abarbeitet. Auf was er nicht vorbereitet ist: meine Fragen!
Seit neuestem ist er sogar Bäcker und beseelt vom leidenschaftlichem Ehrgeiz, die Tradition der deutschen Backkunst perfekt zu erlernen und zu imitieren. Und das macht er ebenso gründlich und selbst mit anpackend wie er Jahre zuvor die Räume der alten deutschen Villa getreu nach Originalvorlagen wieder in den Ursprungszustand versetzt hat. Respekt.
In China gibt es fast so viele an Depression Erkrankte wie die Hälfte der Einwohner Deutschlands. Ein Leid im Verborgenen. Zhao Xiangyang ist Physiker, Managementtrainer und studierter Psychologe, vor allem aber selbsternannter Individualist, der diesen Umstand ändern will. Dafür geht er mit seiner eigenen Geschichte und erlittenen Depression in die Offensive und medialen Öffentlichhkeit. Ein „Prometheus“ in China, der für die westlicher Psychologie schwärmt.