Larry Zhou über die Frage: Was macht die Menschen in China glücklich?
Larry ist 55 Jahre, lebt in Shanghai und führt ein Restaurant mit deutscher Küche. Er sieht nicht so richtig chinesisch aus… das kennt er schon, diese Irritation… versichert darum, seine zwei Brüder würden aber im Gegensatz zu ihm sehr chinesisch aussehen. „Ich komme aus einer reichen Shanghaier Familie mit hohen Vorfahren. Aber Geld spielte nie eine Rolle“, sagt er. Als Kind hat er früh künstlerisches Talent entwickelt und begann mit sechs Jahen Cello zu spielen. All dies erzürnte seinen Vater mehr als dass es diesen stolz gemacht hätte. „Mein Vater wollte das nicht.“ Die Angst, dass aus einem Sohn ein Künstler werden könnte ist groß. Aber ein Freigeist ist Larry dennoch geblieben, er trägt einen schwarzen Kapuzenpulli und Cello spielt er noch immer. Lange hat er in New York gelebt, studiert und gearbeitet. Sich um Logisitk für Schiffe gekümmert. Und anders als die meisten Chinesen, die sich dem Englischen verweigern, selbst wenn sie in den USA studieren, spricht Larry nicht nur Englisch, man versteht ihn sogar. Ihn besorgt die Entwicklung in China. Er sieht wie die aufstrebende Wirtschaftsnation sich im Generieren von Geld verirrt. Und aus Wohlstand leicht eine leere Hülle wird. Nichts sei mehr gut genug, sagt er, ein Angebot im Übermaß.
„Die Chinesen denken immer, sie haben nicht genug vom Glück. Sie vergleichen sich. Sie finden keinen eigenen Weg mehr. Die Entwicklung in China bezieht sich nur auf Geld. Doch irgendwer ist immer reicher. Die Chinesen können heute reisen. Aber sie suchen keine Erfahrung im Ausland. So realisieren sie das Ausland kaum.“
Wie ist das also mit dem Glück, Larry?
„Glück geht anders. Man muss es sich selbst machen.“
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