Monat: Dezember 2016
Einer Schätzung zufolge werden in China jährlich 50-80 Ärzte in Krankenhäusern von ihren Patienten ermordet. Täter sind die verzweifelten Angehörigen. Diese Frau wird niemanden töten. Die Operation am Herzen ihres Mannes ist geglückt. Zum Beweis darf sie seine herausgeschnittene Herzklappe mit bloßen Händen anfassen. Das ist wichtig, sagt der Arzt und freut sich. Der Patient hat überlebt. Und der Arzt auch.
Seit neuestem ist er sogar Bäcker und beseelt vom leidenschaftlichem Ehrgeiz, die Tradition der deutschen Backkunst perfekt zu erlernen und zu imitieren. Und das macht er ebenso gründlich und selbst mit anpackend wie er Jahre zuvor die Räume der alten deutschen Villa getreu nach Originalvorlagen wieder in den Ursprungszustand versetzt hat. Respekt.
In China gibt es fast so viele an Depression Erkrankte wie die Hälfte der Einwohner Deutschlands. Ein Leid im Verborgenen. Zhao Xiangyang ist Physiker, Managementtrainer und studierter Psychologe, vor allem aber selbsternannter Individualist, der diesen Umstand ändern will. Dafür geht er mit seiner eigenen Geschichte und erlittenen Depression in die Offensive und medialen Öffentlichhkeit. Ein „Prometheus“ in China, der für die westlicher Psychologie schwärmt.
Die einen halten sich für krank, weil die anderen sie für krank halten und begehen Selbstmord. Die anderen gehen Scheinehen ein. Wieder andere stürzen sich in ein Gay-Nachtleben, das es inzwischen auch in China gibt. Zum Beispiel in Chengdu. Diese beiden sind wieder anders. Sie sind ein sehr häuslich orientiertes, Paar, das sich seit vielen Jahren liebt. Sie haben kein Problem, ihre Homosexualität zu akzeptieren, doch ihre sehnllichster Wunsch ist, ihre Eltern würden das auch tun.